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Frauen in der KI: Ein hohes Maß an Potenzial

Im Dezember erschien in der „New York Times“ ein Artikel, der das „Who’s Who“ der KI-Welt porträtierte – zwölf Männer, keine einzige Frau. Ist das nur eine mediale Ungleichgewichtung oder ein Spiegelbild der Realität?

Laut dem Global Gender Report des Weltwirtschaftsforums machten Frauen 2022 rund 30 Prozent der Beschäftigten im KI-Bereich aus. In Deutschland herrscht ebenfalls ein Ungleichgewicht. „Es gibt immer noch viel zu wenige Frauen im Bereich der KI“, sagt KI-Gründerin Vanessa Cann. Der Anteil neu gegründeter KI-Unternehmen, die mehrheitlich Frauen gehören, lag zwischen 1995 und 2021 bei nur 12,1 Prozent.

Vanessa Cann gründete das KI-Start-up Nyonic und war zuvor Geschäftsführerin des KI-Bundesverbandes. Anfang des Jahres verließ sie Nyonic aufgrund „unüberbrückbarer Differenzen über die strategische Ausrichtung“. Mit Spannung wird erwartet, was Cann als Nächstes vorhat.

Frauen schrecken vor einem Quereinstieg zurück

In Sachen Geschlechtergerechtigkeit stellt Cann ihrer Branche kein gutes Zeugnis aus. „Männerdominierte KI-Unternehmen haben Schwierigkeiten, Frauen für ihre freien Stellen zu gewinnen“, sagt sie. Frauen fühlen sich in männlich dominierten Teams oft unwohl und passen sich dem männlichen Dresscode an. Viele Frauen schreckten auch vor einem Quereinstieg in die KI zurück, weil sie befürchten, das Thema nicht zu durchdringen. Man müsse kein MINT-Fach studiert haben, sagt Cann; der KI-Bereich profitiere stark von verschiedenen Fachrichtungen.

Die Folgen der Unterrepräsentation von Frauen in der KI

Die Unterrepräsentation von Frauen in der KI hat weitreichende Folgen. Die Forscherinnen Genevieve Smith und Ishita Rustagi fanden in 44 Prozent von über 100 untersuchten KI-Systemen einen Gender Bias. So bevorzugte eine von Amazon getestete KI systematisch Männer, weil sie mit männlich dominierten Lebensläufen trainiert wurde.

Die Daten und die Zusammensetzung der Entwicklungsteams spielen eine wichtige Rolle. Sind Teams nicht divers, steigt die Gefahr, dass Vorurteile gegenüber Minderheiten nicht entdeckt und weiter reproduziert werden. Carlien Scheele vom Europäischen Institut für Gleichstellungsfragen sagt: „Bis KI-Systeme unsere Gesellschaft in ihrer ganzen Vielfalt widerspiegeln, wird KI mehr Probleme verursachen als lösen.“

Fazit

Die Unterrepräsentation von Frauen in der KI schränkt nicht nur deren Chancen ein, sondern beeinträchtigt auch die Qualität und Fairness der Technologien. Mehr Frauen müssen ermutigt werden, in die KI-Branche einzusteigen und Führungspositionen zu übernehmen. Diversität in Teams ist entscheidend für eine gerechtere und effektivere KI-Entwicklung.

Quelle : manager magazin

 

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